Mineralien Zillertal
Adular (Mondstein)
Der Adular gehört in die Familie der Feldspate und weist eine Härte von 6 -6,5 auf. Natrium gibt ihm den opalisierenden Schimmer, der ihm im Volksmund den Namen Mondstein einträgt. Er ist ein häufiges Kluftmineral und weist sehr selten ganz reine Kristalle auf. Oft ist er in Chlorit eingewachsen oder damit überzogen.
Fundorte: Floite, Gunggl, Schlegeis, Stillupgrund, Zemmgrund, Zillergrund
Aktinolith
Er hat eine Härte von 5 – 6 und wurde auf Grund des häufigen Vorkommens im Zillertal zum Teil Zillerthit genannt. Der Volksmund gab ihm den Namen Strahlstein, was auf die länglichen, säulenförmigen grün bis schwärzlichgrünen Kristalle zurückzuführen ist, teils bis 10cm lang und meist in Talkschiefer eingebettet. Aktinolith kennt man auch als feine Kristalle (Byssolith) im Bergkristall eingeschlossen. Hell-weiße Kristalle werden als Tremolith bezeichnet.
Fundorte: Schlegeis, Zamsergrund, Zemmgrund
Amethyst
Der Amethyst gehört zur Familie der Quarze und hat die Härte 7. Bei seiner Entstehung mengten sich zum Quarz-Grundbaustein Silizium noch Spuren von Mangan, Titan und Eisen, welche ihm die violette Farbe gaben.
Fundorte: Floite, Stillupgrund, Zamsergrund, Zemmgrund, Zillergrund
Apatit
Der Apatit, bestehend aus vielen Mineralien und Spurenelementen (z.B. Fluor, Magnesium, Calcium und Eisen) mit der Härte 5, tritt meist in Gesellschaft mit Adular, Periklin, Chlorit und Muskovit auf. Kleine Kristalle sind oft sehr klar, flächenreich und glänzend. Größere Kristalle wurden in den Farben gelblichweiß, graugrün-weiß u. lilarosa gefunden. Gelber Apatit wird als Spargelstein bezeichnet.
Fundorte: Floite, Gunggl, Schlegeisgrund, Stillupgrund, Zamsergrund, Zemmgrund, Zillergrund
Aquamarin
Aquamarin ist die blaue Abart der Berylle mit der Härte 7,5. Aquamarin-Kristalle findet man am ehesten in Quarz eingeschlossen oder in Verbindung mit Feldspat. Sehr selten sind Kluftberylle, die frei aufgewachsen sind.
Fundorte: Schlegeis, Stillupgrund, Zemmgrund
Aragonit
Er findet sich in kalziumhaltigen Gesteinsschichten und hat eine Härte von 3,5 – 4. Als Eisenblüte werden Kristalle bezeichnet, die wie kleine versteinerte Bäumchen gefunden werden, aber auch als feine Sinterbildung oder als stängelige Stufe in den Farben weiß, grau durch Metalloxyde grün, blau, gelblich und durch Kobalt rötlich.
Fundorte: Gerlosberg, Hainzenberg, Rohrberg, Schlitterberg, Strass, Tuxertal, Zemmgrund
Azurit
Azurit-Kristalle zeigen sich in auffallend blauer Farbe oft in Verbindung mit Malachit und anderen sekundären Kupfermineralien mit einer Härte von 3,5 – 4. Nach ihm wurde besonders während der Blütezeit des Schwazer Bergbaues gesucht.
Fundorte: Schwendberg, Strass, Tuxertal
Bergkristall
Bergkristall ist die farblose, meist wasserklare Varietät des Quarzes und das häufigste und weitverbreitetste alpine Kluftmineral mit der Härte 7. Er besteht aus reinem Siliziumoxyd und Sauerstoff, ist in Hohlräumen gewachsen und im Laufe von Jahrmillionen auskristallisiert. Die steil ausgeformten Kristalle wurden bei höheren Temperaturen gebildet als die kleinen gedrungenen.
Auf Grund ihrer Härte und Schönheit waren die glasklaren Bergkristalle vom Olperergebiet vor ca. 8000 bis 10000 Jahren ein begehrter Rohstoff für Steinzeitwerkzeuge.
Fundorte: der gesamte Bereich der Zillertaler Alpen und vereinzelt in den Tuxer Voralpen und Kitzbühler Alpen
Breunnerit
Er gehört zur Gruppe der Magnesite mit der Härte 4 - 4,5. Dieser eisenhaltige Magnesit wurde um 1825 von seinem Entdecker zu Ehren des Grafen M. Breunner als Breunnerit bezeichnet. Die rhomboedrischen Kristalle sind meist in Talkschiefer eingewachsen und können farblich stark variieren: von weiß bis gelblich, braun, grau bis schwarz.
Fundorte: Schlegeis, Zamsergrund, Zemmgrund
Calcit
Calcit zählt zu den häufigsten Mineralarten unserer Erdkruste und wurde auf Grund seines hohen Kalziumgehaltes ein wichtiger Grundbaustein für viele Medikamente. Bei seiner Entstehung herrschte eine Temperatur von 420 – 600 Grad. Er hat meist blättrige Ausbildungen, aber auch rhomboedrische Kristalle bis 12 cm und besitzt die Härte 3.
Fundorte: Floite, Schlegeis, Tux, Zemmgrund und Zillergrund
Diopsid
In den kalkhaltigen kristallinen Schiefern konnten sich Diopside, sogenannte Kalzium-Magnesium-Silikate mit der Härte 5 - 6 bilden. Der reine Diopsid ist fast farblos bis grau. Bei höherem Eisengehalt kann er in den Farben lichtgrün bis dunkelgrün und schwarz-grün-glänzend gefunden werden. Im Zillertal findet man ihn sogar in Edelsteinqualität.
Fundorte: Zamsergrund und Zemmgrund
Fluorit
Fluorit, auch Flussspat genannt, besitzt die Härte 4. Auf Grund seiner Vielfalt an Kristallformen und Farben ist er ein beliebter Sammlerstein. Im Zillertal kann Fluorit meist in oktaedrischer Kristallform in den Farben gelbgrün bis kräftig grün, blauviolett bis lilarosa oder farblos gefunden werden.
Fundorte: Schlegeis, Tux, Zamsergrund
Gold
Gold ist ein Element und hat die Härte 2,5 – 3. Als Berggold in kristallinen Schiefern am Hainzenberg und Rohrberg gehörte es zu den wenigen Goldvorkommen in Österreich. Deshalb war es vom 17. Jhdt. bis Ende des 19. Jhdts. Ziel des frühen Bergbaues im Zillertal.
Fundort: Gerlosberg, Hainzenberg, Laimach, Rohrberg, Zellberg
Granat
Der Granat gehört seit Menschengedenken zu jenen Steinen, die wegen ihrer Wirkung und Schönheit bei vielen Völkern einen besonderen Stellenwert einnehmen. Er ist ein Magnesium- Aluminium-Mineral mit der Härte 7 – 7,5. Je nach zusätzlichem Anteil an Chrom, Eisen, Kalzium und Magnesium tritt er in den Farben rot, braun, schwarz, gelb, grün, selten auch weiß auf. Je nach seiner chemischen Zusammensetzung wird er als Almandin, Andradit, Grossular, Hessonit … bezeichnet.
Als „Edelstein der armen Leute“ wurde er bereits ab 1745 im hinteren Zemmgrund bergmännisch abgebaut.
Fundorte: Gunggl, Schlegeis, Stillupgrund, Tuxertal, Zamsergrund, Zemmgrund, Zillergrund
Hämatit
Neben Granat und Amethyst ist Hämatit das begehrteste Mineral aus dem Zillertal, besonders als schöne blättrige Eisenrosen. Er weist die Härte 5 – 6 auf und wird auf Grund der roten Flüssigkeit, die sich beim Schleifen absondert, auch Blutstein genannt.
Fundorte: Schlegeis, Zemmgrund
Hornblende
Ein häufig vorkommendes Mineral in den Zillertaler Alpen, mit der Härte 5 – 6. Hornblende wird als schwarzgrüne, dunkelbraune und schwarze stängelige Kristalle, kaum durchscheinend gefunden. Teilweise kommt sie auch in Verbindung mit kleinen roten Granatkristallen oder als legendärer „Hornblendegarbenschiefer“ vor.
Fundorte: Zamsergrund, Zemmgrund
Kyanit (Disthen)
Kyanit oder Disthen ist eine Aluminium-Silizium-Verbindung mit „zweifacher Stärke“. Je nach Richtung beim Ritztest weist er die Härte 4 - 4,5, bzw. 6 – 7 auf. Die schönsten Stufen zeigen Kyanit als hell- bis tiefblaue Kristalle in Quarz eingewachsen, man findet ihn aber auch im Quarzschiefer eingebettet.
Fundorte: Schlegeisgrund, Zemmgrund
Magnesit
Beim Magnesit mit Härte 4 – 4,5 handelt es sich um nahezu reines Magnesium. Es findet Verwendung in hoch hitzebeständigen Materialien für die Weltraumfahrt und in der Arzneimittelherstellung.
Magnesit in Form von pozellanartigen Massen wurde in sehr großen Mengen am ehemaligen Magnesitbergwerk Tux als wichtiger Rohstoff abgebaut.
Fundort: Tux
Magnetit
Der Magnetit ist ein mehrfach konzentriertes Eisenoxyd mit der Härte 5 – 6. Er ist magnetisch und bildet in seiner reinsten Form oktaederförmige Kristalle, welche meist in Chloritschiefer eingeschlossen sind. Als Kluftmineral kommt er auch im Zillertal selten vor.
Fundorte: Schlegeis, Zamsergrund, Zemmgrund
Malachit
Malachit tritt in kleinen Hohlräumen durch Verwitterung von Kupfermineralien auf und hat eine Härte von 3,5 – 4 und eine hell- bis dunkelgrüne Farbe. Man findet ihn meist in Verbindung mit Azurit, selten aber kristallisiert. Malachit und Azurit führten bereits im Mittelalter Bergleute aus dem Schwazer Bergbau auf die Spur von Kupfermineralien.
Fundorte: Tux, Zamsergrund, Zemmgrund, vorderes Zillertal
Pyrit
Pyrit ist eine metallische Eisen-Schwefel-Verbindung mit einer Härte von 6 – 6,5 und wird im Volksmund als Katzengold bezeichnet. In alpinen Klüften tritt er in würfeliger Kristallform z.T. oxidiert auf, selten jedoch in oktaedrischer Ausbildung. Bereits um 1500 wurde Pyrit im Bereich des Pfitscherjoch zur Gewinnung von Schwefelsäure abgebaut.
Fundorte: Floite, Hainzenberg, Zamsergrund, Zemmgrund
Rauchquarz
Der Rauchquarz gehört in die Familie der Quarze und hat seinem Namen entsprechend eine rauchig hell- bis dunkelbraune Farbe und die Härte 7. Nahezu schwarze undurchsichtige Quarze bezeichnet man als Morione.
Fundorte: Floite, Gunggl, Stillupgrund, Tux, Zamsergrund, Zemmgrund, Zillergrund
Rutil
Rutil mit der Härte 6 – 6,5 gilt im Zillertal als mineralogischer Leckerbissen. Er tritt sowohl in Form von frei aufgewachsenen rotbraunen Kristallnadeln mit metallischem Glanz auf, als auch in Form eines Sagenitgitters, als geknickte Rutilzwillinge (Knierutile) oder als rotbraune, wirrstrahlige Rutilnadeln als Einschluss in Bergkristall.
Fundorte: Floite, Schlegeis, Stillup, Zemmgrund
Turmalin
Turmalin kommt im Zillertal wegen seines hohen Eisengehalts nur in schwarzer Farbe vor und wird als Schörl bezeichnet. Die schwarzen, meist langgestreckten, dünnen Kristalle mit der Härte 7 zeigen selten Endflächen. Meist sind sie in Chloritschiefer oder Quarz eingewachsen, selten jedoch lose im Sand liegend zu finden. Schon im Jahre 1777 wurde erstmals am Greiner Turmalin gefunden und wurde als Aschenzieher beschrieben, weil er in erwärmtem Zustand leichte Materialien anzog.
Fundorte: Schlegeis, Zamsergrund Zemmgrund
Talk
Talk ist ein Silikat und hat die Härte 1, das heißt mit dem Fingernagel ritzbar. In seiner schönsten Form tritt er als hellgrüner „Edeltalk“ auf. Um 1980 wurden am Totenkopf im Schlegeisgrund Stücke bis 10 kg geborgen.
Fundorte: Schlegeis, Zamsergrund, Zemmgrund
Vesuvian
Der Vesuvian ist eine sehr mineralstoffreiche Verbindung, vorwiegend aus Kalzium, Magnesium und Eisen und hat die Härte 6,5. Er ist ein wenig verbreitetes Mineral und tritt in Klüften mit Serpentin- und Granatfels auf. Meist sind die kleinen, giftgrünen Kristalle flächenreich aufgewachsen und oft mit einer Calcitschicht schützend überzogen.
Fundort: Zemmgrund
Zoisit
Das Kalzium-Aluminium-Silikat Zoisit ist ein Vertreter der Epidotgruppe mit einer Härte von 6,5 und im Zillertal meist in graugrüner Farbe zu finden. Die langsäulenförmigen Kristalle sind an den Endflächen nur selten deutlich ausgebildet. Diese Zoisitstängel sind meist mehrfach gebrochen und wieder verheilt im Quarz eingeschlossen.
Fundorte: Gunggl, Schlegeis, Stillupgrund, Zemmgrund
© Walter Ungerank
Mineralien sammeln im Zillertal
Nach dem Tiroler Naturschutzgesetz ist das Sammeln von Mineralien in den Tiroler Bergen zulässig, allerdings dürfen keine Maschinen oder chemische Stoffe verwendet werden. Auch das Suchen für gewerbliche Zwecke ist untersagt. Im Wald und Weidebereich ist das Sammeln gundsätzlich verboten.
Die höher gelegenen Gebiete gehören der Österreichischen Bundesforste, welche Mitgliedern folgender Vereine das Suchen mit Hammer, Meißel und Pickel in traditionellen, herkömmlichen Rahmen genehmigt. Dazu muss jeder Steinsucher seinen Vereinsausweis mitführen und nach Aufforderung eines Kontrollorgans auch vorzeigen können, andernfalls wird die Suche untersagt.
Kontaktdaten für eine Vereins-Mitgliedschaft:
„Vereinigte Mineraliensammler Tirols“ Obmann: Markus Schlemmer.
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„Vereinigte Mineralien- und Fossilienfreunde Inntal“ Obmann: Kurt Haller.
http://www.mineralien-fossilienfreunde-inntal.at/
„VMÖ/Landesgruppe Salzburg“ Obmann: Erwin Burgsteiner.
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
https://www.vereinigte-mineraliensammler-tirols.at/