Der Ziller - eine sprudelnd-fließende Lebensader
Auf einer Länge von 55,7 km schlängelt sich der Ziller durch das nach ihm benannte Tal. Als die "Quelle des Zillertals" wird der Zillergrund bezeichnet, wo auf einer Höhe von rund 2270 Meter der Fluss entspringt. Dort befindet sich die Quelle des Zillers am Hauptkamm der Zillertaler Alpen zwischen dem Klockerkarkopf sowie dem Rauchkofel und gehört zur Gemeinde Brandberg.
Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ziller 925 und 927 in Aufzeichnungen des Erzstifts Salzburg, bezeichnet als "Zilare" und "ad Zilarem". 1150 wird er "preterfluente Cilarn" genannt, 1220 bekommt er den Namen "fluvius Cilinus", gefolgt 1241 von "Ziler" sowie 1305 von "fluvius Zyler". Ab dem 17. Jahrhundert wird der Ziller-Ursprung im Zillergrund, der früher als "Hollenz" bezeichnet worden ist, gesehen.
In der Antike hat der Ziller als Grenze zwischen den römischen Provinzen Noricum und Raetien gedient. Da die frühchristliche Diözesaneinteilung häufig der römischen Verwaltungsstruktur gefolgt ist, ist der Ziller danach die Ostgrenze der Diözese Augsburg gewesen. Im größten Teil seines Verlaufs bildet der Ziller noch heute die Grenze zwischen der Diözese Innsbruck (früher der Diözese Brixen) sowie der Erzdiözese Salzburg.
Erst durch den Zillergrund fließend, speist der Bach nach einigen Kilometern den Speicher Zillergründl, nimmt etwas weiter den Sunderbach auf und erreicht nach 13 Kilometern Mayrhofen. Von dort fließt er talauswärts, nimmt den Zemmbach sowie bei Schwendau den Sidanbach auf, während bei Zell am Ziller der Gerlosbach in den Ziller mündet. Bei Aschau nimmt der Ziller die Aschach auf, später den Kaltenbach, Märzenbach und Riedbach. Bei Uderns kommt der Finsingbach, bei Hart der Haselbach dazu. Bei Strass mündet der Ziller in den Inn.
Insgesamt beträgt das natürliche Einzugsgebiet des Zillers 1135,4 km². Dabei umfasst er einen Großteil der nördlich des Alpenhauptkamms gelegenen Zillertaler Alpen sowie Teile der Kitzbüheler und Tuxer Alpen. Mit 3510 Meter Höhe ist der Hochfeiler der höchste Punkt, rund 4,5 Prozent des Einzugsgebietes (50,5 km²) sind vergletschert. Das hydrologisch wirksame ist gegenüber dem natürlichen Einzugsgebiet durch Zuleitungen von Bächen aus dem Gebiet der Salzach in den Speichersee Durlaßboden um 30,7 km² vergrößert. Der mittlere Abfluss liegt, 7,6 km oberhalb der Mündung, am Pegel Hart und beträgt 44,5 m³/s. Dies entspricht einer Abflussspende von 39,5 l/s km², was den Ziller zum wasserreichsten Zubringer des Inns innerhalb Tirols macht.
Heutzutage weist der bis zu zwanzig Meter breite und zwei Meter tiefe Ziller einen guten Bestand an Bach- und Rogenbogenforellen sowie Äschen auf. Die Gewässergüteklasse liegt im Bereich I-II.
Quelle:
www.mayrhofen.at
https://de.wikipedia.org/wiki/Ziller