Die Entstehung des Granat
Die Zillertaler Alpen können wohl als die Heimat der Granatkristalle bezeichnet werden. Bei der hobbymäßigen Forschungstätigkeit konnten mittlerweile 39 verschiedene Granatfundstellen dokumentiert werden. Meist handelt es sich hier um primäre Fundorte. In verschiedensten Gesteinen eingeschlossen, kann man in fast jedem Flussbett Granate finden.
Vor etwa 650 Millionen Jahren fanden die ersten sedimentären Ablagerungen statt, und vor 300 Millionen Jahren entstand die erste Granat-Generation. Vor 120 Millionen Jahren triftete Afrika auf Europa zu und faltete den Boden des Ozeans in die Höhe (Entstehung der Alpen).
Seit etwa 25 Millionen Jahren ging die Hebung des ganzen Gebietes, besonders der Gebirge noch schneller vor sich, und zugleich setzte die Öffnung des „Tauernfensters“ ein. Gleichzeitig begann aber schon wieder die Abtragung, deshalb wurden und werden immer wieder Mineralien an der Oberfläche freigelegt. Vorher aber waren die Granate einer Temperatur von etwa 500 Grad Celsius und einem Überlagerungsdruck von etwa 10.000 bar ausgesetzt, das einer Versenkungstiefe von bis zu 30 km entspricht.
Aus zahllosen Gesteinsuntersuchungen und Altersbestimmungen ist abzuleiten, dass die großen Zillertaler Granate rund 50 Millionen Jahre alt sind – das Alter der Ausgangsmaterialien, aus denen die Muttergesteine entstanden, beträgt aber rund 500 Millionen Jahre.
Im Alt-Paläozoikum lagerten sich am Meeresboden jene Substanzen ab, die die Keimlinge für unsere Sammlerstufen bildeten. Aber vor etwa 100 Millionen Jahren, während der alpinen Gebirgsbildung, herrschten die idealsten Wachstumsbedingungen für die vorher genannten Mineralien. Durch den enormen Druck und die Hitze wurden die Gesteine metamorph umgewandelt, das heißt, ihre Form wurde verändert. Durch den gewaltigen Druck, den die beiden Kontinente Afrika und Europa ausübten, wurden Gesteinszonen, die vorher 10 bis 30 km tiefer gelegen waren, in die Höhe gehoben und freigelegt. Dies tritt beim sogenannten Tauernfenster in Erscheinung, wo wir Einblick in ehemals sehr tief gelegene Gesteinszonen erhalten.
Wenn wir nun am Rossrücken oder Hornkees in den Zillertaler Alpen Granate finden, sehen sie noch nicht so aus wie in den Vitrinen der Sammler. In mühevoller Kleinarbeit muss mit feinem Werkzeug das metamorphe Gestein (Chlorit – Biotit – Schiefer) zum Teil entfernt werden. Am besten kommen jene Stufen zur Geltung, bei denen der Granat noch zur Hälfte im Muttergestein eingeschlossen ist.
Der im Zillertal gefundene Granat kann in folgenden Farben gefunden werden: rot und braun bis schwarz, hell bis dunkelgrün, orange und weiß.
Almandin: besteht aus Eisen, Aluminium, Silicium und Sauerstoff Grossular: besteht aus Calcium, Aluminium, Silicium und Sauerstoff. Meist sind die
Grossulare grün – durch den Chromanteil
Der Granat zählte auch im Altertum und Mittelalter zu den Mineralien, denen in der Esoterik Heilung zuerkannt wurde.