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Kaltenbach im Zillertal

Funde an verschiedenen Orten und Plätzen deuten darauf hin, dass das Zillertal schon in vorchristlicher Zeit zumindest spärlich besiedelt wurde. Zur Römerzeit bildete der Ziller die Grenze zwischen den Provinzen Ratien und Norikum. Aus dieser Zeit stammen noch alte Orts- und Almennamen. Kaltenbach entstand im Mittelalter durch Teilung einiger Höfe und wurde erstmals um 1150 als "Chaltenbach" urkundlich erwähnt. Damals trat ein "Heinrich von Chaltenbach" als Zeuge auf, als ein Weingarten im Gebiet Bozen von einem "Edlen Gotelieb" an das Kloster Herrenchiemsee überging. Zudem wies der Name auf die im 6. Jhd. einsetzende bajuwarische Besiedelung hin.



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Zur geistlichen, besaß der Erzbischof von Salzburg ebenfalls weltliche Macht. Landschenkungen führten dazu, dass vier Fünftel des Talgebietes sowie drei Viertel der Bevölkerung unter seiner Herrschaft standen. Auch Kaltenbach gehörte dazu und bekam einen Richter zugeteilt, der die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. 1592 wurde das Gericht Zell am Ziller für alle Zillertaler Besitzungen zuständig.

Eine Entwicklung des Ortes (der die Ortsteile Emberg, Inner-, Mitter- und Vorderemberg miteinschließt) durch Landwirtschaft war lange nicht möglich, da neben dem Ziller, ebenso der Angerer-, Ried- und Kaltenbach durch Überschwemmungen und Vermurungen bedrohten. Doch trotz vieler äußerer erschwerter Einflüsse entstand mit der Zeit eine – bis heute erhaltene - gute bäuerliche Struktur.

Entlang der genannten Bäche standen in früheren Jahrhunderten viele Mühlen, die das Wirtschaftsleben bestimmten. Das Wappen, das Kaltenbach 1976 bekam, zeugt von dieser Zeit:
Es zeigt ein halbes Mühlenrad sowie drei Wellenbalken.

Die im Zillertal durch Wanderhändler und Ölträger rege Handelstätigkeit fand mit Peter Schragl eine mitteleuropäische Ausrichtung. Der Feldarzt des Erzbischofs von Salzburg erhielt um 1685 ein Patent zur Herstellung von Öl und Salben zu Heilzwecken für Mensch und Tier.

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Wirtschaftlich wie touristisch belebt wurde Kaltenbach mit dem Bau von Skiliften, erst der Emberglift, Ende der 70er-Jahre die Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal. Dieses zählt zu den größten Skigebieten im Zillertal und ist mittlerweile mit dem Skizentrum Hochfügen verbunden. Neben der Landwirtschaft und dem Tourismus tragen gleichfalls Gewerbe- und Industriebetriebe zur florierenden Kaltenbacher Wirtschaft bei, darunter der Lebensmittelgroßhandel Braunegger KG und das Fensterwerk der Rieder GmbH & Co. KG. Die international agierende Empl Fahrzeugwerk GmbH ist auf die Fertigung von LKW-Spezialaufbauten sowie Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert. Zudem investierte Familie Empl in ein neues Dorfzentrum mit Hotel, Wohnungen, Geschäften und Lokalen, das im September 2017 feierlich eröffnet wurde. Der Name "Am Schmiede Platz" weist auf die alte Schmiede und später erste Werkshalle hin, in der das Unternehmen seinen Anfang nahm.

Ebenfalls im September 2017 wurde das neue Feuerwehrhaus gesegnet und der Feuerwehr übergeben. Durch den Feuerwehrhaus-Neubau erhielt ebenso die Ortsstelle des Österreichischen Bergrettungsdienstes neue Räumlichkeiten. Seit 1987 beherbergt Kaltenbach außerdem eine Rot-Kreuz-Ortsstelle.

Wie in allen Zillertaler Orten, so herrscht auch in Kaltenbach ein reges Vereinsleben. Und gerade in der Vereinsstruktur zeigt sich das gesellschaftliche und räumliche Miteinander zwischen Kaltenbach und der Nachbargemeinde Ried. Die meisten der kulturellen und sportlichen Vereine haben einen Doppelnamen sowie Mitglieder aus beiden Gemeinden, darunter der Wintersportverein Kaltenbach-Ried.

Von Kaltenbach aus kann zum nördlichen Endpunkt der Scheitelstrecke der Zillertaler Höhenstraße aufgefahren werden.

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"Heilige Stätten" und "große Söhne"

Kirchlich gehört Kaltenbach zur Pfarre Ried, die Pfarre Ried-Kaltenbach zur Diözese Innsbruck. Die Pfarrkirche steht in Ried, in Kaltenbach wiederum die, unter Denkmalschutz stehende, Marienkapelle "Mariä Heimsuchung". Diese ist der "Mutter Gottes" geweiht und wurde 1946 bis 1948 erbaut, aus Dank, dass Kaltenbach nach einem Fliegerangriff 1944 vor größeren Schäden bewahrt blieb. Zum Teil mehrere Jahrhunderte alte Bilder und Statuen aus einer alten Kapelle wurden restauriert und übernommen. Die ältesten der meist auf Holz gemalten Votivtafeln ist mit 1670 datiert.

2004 wurde der Kapellenvorplatz gestaltet. Auf diesem befindet sich auch das vom Hippacher Bildhauer Hans Rieser gestaltete Kriegerdenkmal, das gleichfalls unter Denkmalschutz steht. Geschützt sind zudem die "Wöscherkapelle" sowie als Naturdenkmal die "Kaisereiche", die am 1. Mai 1908 zur Erinnerung an das 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. gepflanzt wurde.

Eine weitere Besonderheit weist Kaltenbach mit der "Hubertuskapelle" auf. Diese wurde 1984 auf der Neuhüttenalm, in einer Höhe von 1800 Metern erbaut, zur Erinnerung an das Jubiläum "175 Jahre Tirol in Freiheit". Geweiht wurde die "1809-Gedächtniskapelle" St. Hubertus. Das Kruzifix schnitzte der Kaltenbacher "Krippenschnitzer" Johann Eberharter.

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Ehrenbürger der Gemeinde Kaltenbach sind die Altbürgermeister Johann Wegscheider und Hans Scheffauer, Josef "Pepi" Empl sen. sowie Pfarrer Michael Penz. 2006 reihte sich - als einziger noch lebender Ehrenbürger – Pfarrer Erwin Gerst dazu. Zu den Persönlichkeiten der Gemeinde zählen außerdem Bildhauer Prof. Hans Mauracher, Krippenschnitzer "Hüttl Honis" Johann Eberharter, die Radprofis Georg und Harald Totschnig, deren Vater Hansjörg Totschnig, der mehrfach ausgezeichnete Video-Filmer Bernhard Hausberger sowie Politiker Hans Jungwirth.

Offizielle Seite der Gemeine Kaltenbach
Gemeinde Kaltenbach auf Wikipedia

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Brandberg

Das Dorf liegt am Fuß des Brandberger Kolms auf einer Talterrasse in 1092 m Seehöhe. Als Berggemeinde umfasst Brandberg jedoch den gesamten Zillergrund und ist somit flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde des Zillertales. Die Weiler Pignellen, Dorf, Windhag,…

Bruck

Bruck am Ziller liegt am Eingang des Zillertales auf einer niedrigen, sehr sonnigen Terrasse am rechtsseitigen Ufer des Zillers. Das Dorf „Prukke“ wurde erstmals 1188 urkundlich erwähnt, der Weiler Imming schon im Jahre 976 als „Himinga“. Wahrscheinlich gab…

Finkenberg

Ortsteile: Altenstall, Astegg, Au, Bösdornau, Brunnhaus, Dornau, Ental, Freithof, Greut, Gschößwand, Gstan, Hochsteg, Innerberg, Kohlstatt, Lindtal, Mooslau, Persal, Stein, Tal, Tiefental, Tuxegg, Zellberger Von einer urzeitlichen Besiedelung ist nichts…

Fügen

Über 4000 Einwohner zählt die Gemeinde Fügen, die sich in die Ortsteile Fügen, Gagering, Kapfing und Kleinboden aufteilt. Besiedelt wurde das Gemeindegebiet von Fügen bereits in vorchristlicher Zeit. So drangen Menschen zu Beginn des 13. Jhd. v. Chr. auf der…

Fügenberg

Oberhalb von Fügen auf 681 m Seehöhe erstreckt sich, zum größten Teil in Hanglage, die Gemeinde Fügenberg. Die Streusiedlung teilt sich auf 5855,36 ha in die Ortsteile Fügenberg, Äußerer Fügenberg und Innerer Fügenberg und gehört somit flächenmäßig zu den…

Gerlos

Gerlos Vom Fuße der Gerlosklamm schlängelt sich in Serpentinen eine sechs Meter breite Straße hinauf nach Gerlos – über Hainzenberg, wo sich die Talstation der Gerlossteinbahn befindet, durch den Wald über der Schlucht des Gerlosbaches, vorbei am Weiler…

Gerlosberg

Gerlosberg liegt an den südwärts gerichteten Hängen am Eingang des Gerlostales. Begrenzt wird die Gemeinde im Süden durch den Gerlosbach, der Richtung Zell fließt. "Gerlaisperch" hieß der Ort noch, als er 1237 erstmals urkundlich erwähnt wird. Auf goldenem…

Ginzling - Dornauberg

Ginzling - Dornauberg: Der kleine Ferienort teilt sich politisch in zwei Teile: Dornauberg links des Zemmbaches gehört zur Gemeinde Finkenberg, Ginzling auf der rechten Seite zu Mayrhofen. Die Verwaltung beider Ortsteile obliegt dem Ortsvorsteher mit einem…

Hainzenberg

Ortsteile: Bichl, Dörfl, Eggeweg, Enterberg, Gerlosstein, Innerberg, Lindenhöhe, Penzing, Schweiberweg, Talstraße, Unterberg 1303 und sechs Jahre später 1309 wird Hainzenberg erstmals urkundlich als „Haitzenperch“ erwähnt. Der Ursprung des Ortsnamens ist bis…
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Hart

Die Gemeinde Hart liegt gegenüber von Fügen auf der rechten Talseite des vorderen Zillertales. Zum Gemeindegebiet gehören das Kirchdorf Hart (130 m über der Talsohle), die Bergbauernhöfe von Holdernach und die im Tal gelegenen Weiler Niederhart, Helfenstein,…

Hippach

Die Gemeinde umfasst das auf einer niedrigen Terrasse oberhalb des Zillers gelegene „Dorf“, den dichtbesiedelten Schwendberg und seit 1973 auch die vorher selbstständige Gemeinde Laimach. Hippach, im Laufe der Geschichte auch Huetbach, Hüttbach und Hipach…

Mayrhofen

Mayrhofen im Zillertal Die Marktgemeinde Mayrhofen liegt im Talkessel des hinteren Zillertals auf 633 m Seehöhe und zählt über 3800 Einwohner. Zum Markt wurde Mayrhofen 1969 erhoben, 1973 wurde der Marktgemeinde vom Europarat in Straßburg die "Ehrenfahne des…

Ramsau

Die Gemeinde Ramsau vereinigt die Ortsteile Ramsberg, das Dorf Ramsau, Ober- und Unterbichl. Der Name Ramsau lässt sich von einem mittelalterlichen Flurnamen ableiten und bedeutet so viel wie „Raben-Au“. Erstmals wird „Ramsowe” im Jahre 1188 im Rahmen einer…

Ried

Ried liegt im mittleren Zillertal, zu einem großen Teil auf dem nördlichen Schuttkegel des Riedbaches. Die Gemeinde setzt sich aus den Fraktionen Kleinried, Taxach, Großried und Riedberg zusammen.Der Name Ried stammt aus der Zeit der bayrischen Landnahme und…

Rohrberg

Rohrberg gehört wie Zell, Hainzenberg und Gerlosberg zu den „goldenen“ Gemeinden (d.h. hier wurde Goldbergbau betrieben).Schon das Wappen - drei Schilfrohre auf einem symbolisierten Berg in der Farbe Gold gehalten - sollen auf die Suche nach dem edlen Erz in…

Schlitters

Das Haufendorf Schlitters breitet sich auf dem nicht allzu steilen Murkegel des Öxlbaches aus. Er entspringt im Kellerjochgebiet und fließt oberhalb des Ortes durch eine tiefe Schlucht mit einem imposanten Wasserfall. Ein Teil der Gemeinde liegt etwa 400…

Schwendau

Schwendau liegt auf 620 m Seehöhe, verteilt auf den Schwemmkegeln von mehreren Bächen, und zählt mit 17,37 km² zu den kleineren Gemeinden im Zillertal. Das Gemeindegebiet umfasst neben der Lindenstraße, Augasse, Johnann-Sponring-Straße und dem Sidanweg, die…

Strass

Ortsteile: Strass, Rotholz, Astholz, Brettfall, Hof und Raffl. An der Straßengabelung vom Inntal ins Zillertal wurde das Ortsgebiet von Strass wahrscheinlich schon in urgeschichtlicher Zeit oft durchquert. Auf dem strategisch wichtigen, steilen…

Stumm

Das stattliche Haufendorf breitet sich am Südende vom Murkegel des Märzenbaches an der Ostseite des Zillers aus. Der alte Dorfkern liegt verhältnismäßig eng verbaut zwischen Kirche und dem Stummer Barockschloss. Zur Gemeinde gehören auch die Weiler Acham,…

Stummerberg

Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der Sonnenterrasse oberhalb von Stumm und der Mündungsschlucht des Märzenbaches und ist mit einer Fläche von 56 km² die drittgrößte Gemeinde des Zillertales. Die Streusiedlung besteht aus den Fraktionen Gattererberg am…

Tux

Auf einer Seehöhe von 1260 bis 1500 Metern, einer Länge von zehn Kilometern und einer Fläche von 111,1 km³ erstreckt sich die Gemeinde Tux. Das Gemeindegebiet umfasst die Orte Lanersbach, Vorderlanersbach und Hintertux, die Ortsteile Madseit und Juns sowie…

Uderns

Das Straßendorf Uderns liegt auf dem Schuttkegel des Finsingbaches. Zum Gemeindegebiet gehören auch die Weiler Finsing und Kleinboden. Uderns soll auf Grund der Bergschätze im Finsingtal bereits in der Bronzezeit eine Besiedelung erfahren haben. Im 6. Jhdt.…

Zell

Zell am Ziller In "Zell bei Kufstein", dem heutigen Stadtteil von Kufstein, wurde anno 788 den "Brüdern" zugeschrieben, "mit ihren Händen gearbeitet" zu haben und dies ebenfalls auf Zell am Ziller übergeleitet. Denn "Zell" bedeutete "Zelle", was so viel hieß…

Zellberg

Gemeinde Zellberg Am linken Zillerufer, gegenüber von Zell am Ziller, liegt in einer Höhe von 600 bis 1000 Metern die Gemeinde Zellberg, die sich in die Ortsteile Zellberg und Zellbergeben teilt. Urkundlich scheint Zellberg erstmals 1318 auf. Zum 100-jährigen…