Aschau hat mit Mayrhofen eines gemeinsam – der Ort liegt an beiden Seiten des Zillers. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Zentrum aus mit Weilern bis an die Berghänge.
Urkundlich erwähnt wurde Aschau erstmals 1309 als "Aschove" und zwar auf einer Verhandlung, auf der ein "Jakob von Aschove" Zeuge war. Der Name kam aus dem Bajuwarischen, bedeutete "Eschenau" und wies auf die weitreichenden Auwälder hin, die bis hinein ins 11. Jahrhundert den Talboden bedeckten und Wildenten ideale Lebensbedingungen boten. Davon zeugt immer noch eine Wildente im Wappen von Aschau. 1188 wurde Distelberg erstmals urkundlich erwähnt, kam aber erst 1973 als Ortsteil zu Aschau, nun "Aschau im Zillertal" genannt, dazu.
Als Aschau noch zum Gericht Zell am Ziller gehörte, verlief beim Hörhaghof/Emberg die Grenze zum Gericht Fügen, wo sich ebenfalls eine Wehranlage befand. Südlich von Aschau, beim sogenannten "Klausnereck", fanden – während der Tiroler Freiheitskämpfe - am 6. November 1809 Gefechte gegen die Bayern statt. Zur Erinnerung daran wurde 100 Jahre später ein Denkmal errichtet, ein Obelisk aus Granit.
FRÜHER
Dass Aschau auf dem Schuttkegel des Achenbaches liegt, deutet darauf hin, dass der Ort früher öfter überschwemmt und vermurt worden war. Eine große Katastrophe geschah am 14. Juli 1887. Der Achenbach stieg über die Ufer, überschwemmte das Dorf und lagerte im Ortsgebiet rund 500.000 m³ Murmaterial ab. Dabei wurde der Hof "Sölde" weggerissen und der Hof "Ascher" ca. 50 m verschoben. Großen Flurschaden richtete der Achenbach ebenfalls 1946 an. Auch 1955 und 1957 gab es Überschwemmungen. Erst seit dem Bau einer Gebtriebesperre bleibt das Dorf von Vermurungen verschont.
Aufzeichnungen von Überflutungen durch den Ziller existieren seit dem 17. Jahrhundert. Eine der größten geschah am 21. August 1956 und hinterließ große Spuren auf Feldern und an Häusern. In Mitleidenschaft wurden dabei vor allem die Weiler Erlach und Mitterdorf.
Eine Lawine wiederum verschüttete am 12. Jänner 1954 einen Vater von acht Kindern. Zur Gemeinde Aschau gehörte früher ein 53.600 m² großer See, der Weiher (Fischwasser der Grafen von Tirol). Er galt als botanisches Paradies, blühten in ihm doch Seerosen und Moorpflanzen, außerdem tummelten sich Moortiere darin. Im als Badesee ausgebaggerten Teil gab es Süßwassermuscheln. Im Zuge der Zillerregulierung wurde auf dem Areal Schotter abgelagert und später entstanden dort das "Bungalowdorf" (Wohnsiedlung) sowie der Sportplatz.
Wirtschaftlich herrschen in der Gemeinde Aschau Landwirtschaft und Tourismus vor. Von den mehr als 60 Bauern sind noch rund die Hälfte Vollerwerbsbauern. Für Gäste stehen 20 gewerbliche Beherbergungsbetriebe zur Verfügung, weiters Ferienwohnungen und Privatquartiere. Zudem ist einer von Österreichs besten Campingplätzen in Aschau angesiedelt, der mit fünf Sternen ausgezeichnete Komfort-Campingplatz "Aufenfeld". Für noch mehr Arbeitsplätze in der Gemeinde sorgen über 45 Gewerbebetriebe und Spezialgeschäfte. 23 Vereine bieten ein buntes Veranstaltungsprogramm.
HEUTE
Kirchengeschichte:
Die Pfarrkirche "Maria vom Siege"
Kirchlich liegt Aschau im Bereich der Diözese Innbruck, der Ortsteil Distelberg jedoch im Bereich der Diözese Salzburg. Durch diese "Teilung" gehört der Weiler Thurnbach zur Pfarre Zell am Ziller, das Gebiet nördlich des Aufenfelderbaches zur Pfarre Stumm. Vor 1740 gehörte "Aschaue" der Pfarre Fügen/Diözese Brixen an.
Die 1848/49 im klassizistischen Biedermeirerstil erbaute Pfarrkirche wurde "Unserer Lieben Frau Maria vom Siege" geweiht und galt früher als Wallfahrtsstätte. Das Rosenkranzfest ist heute noch das Hauptpatrozinium der Kirche. Das fast lebensgroße Kruzifix schuf der Aschauer Künstler Johann Baptist Pendl, Baumeister Franz Reinisch erstellte 1907 die Orgel. Über dem Presbyterium prangt ein wertvolles Deckengemälde – das spätbarocke Bild zeigt die "Hl. Dreifaltigkeit", geschaffen von Maler Schösser aus Uderns. Vom Schwazer Maler Josef Arnold stammen die Fresco-Bilder im Langhaus, die das Leben der Gottesmutter Maria darstellen.
1854 wurde der Aschauer Pfarrbezirk zur Kuratie/Pfarre erhoben. Im selben Jahr wurde der Friedhof eingesegnet. In den Jahren 1895 bis 1930 wurde noch im "Alten Schulhäusl" in der Nähe der Pfarrkirche unterrichtet.
Die Thurnbachkirche
Der Name des Ortsteils "Thurnbach" schien 1350 erstmals als "Durrenbühel" auf, laut einer Urkunde war um 1360 herum ein "Peter von Durrenpach" erzstiftischer Propot zu Zell. 1492 wurde die Thurnbachkirche als eine der letzten im reingotischen Stil erbaut und im Jahr 1511 von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach eingeweiht. Herausragend ist das spitzbogige Stichkappengewölbe mit Gradnetz. Eine Seltenheit stellt die Kanzel dar, die nach einer Renovierung zum Ambo umgebaut worden war und somit als eine der wenigen noch erhaltenen holzgeschnitzen Renaissancekanzeln gilt. Zu Ehren des Viehpatrons St. Leonhard, dargestellt durch eine 500 Jahre alte holzgeschnitze Statue, wird jährlich am 6. November ein Gottesdienst zelebriert.
Winter in Aschau | heute
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Weitere Fotos von Aschau
Bildquelle: Walter Ungerank
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