Knapp hinter Mayrhofen beginnt der westlichste und wohl bekannteste der hinteren Gründe des Zillertales, der sogenannte Tuxer Grund oder das Tuxer Tal. Früher wurde es gerne „weißer Palast des oberen Zillertales“ genannt. Mit dem Ganzjahresschigebiet „Hintertuxer Gletscher“ macht es diesem Namen auch heute noch alle Ehre.
Inhaltsverzeichnis
Das Tuxertal
Ab Mayrhofen verläuft es zuerst in westliche Richtung und wendet sich dann in einem Bogen nach Südwesten. Die sanfteren Formen dieses Seitentales bieten bessere Bedingungen für die Landwirtschaft, daher ist es dichter besiedelt als die übrigen hinteren „Gründe“ des Zillertals.
Das Tal wird vom Tuxbach entwässert, der sich abschnittsweise tosend durch wilde Klammen drängen muss.
Der Heimatdichter Hermann Holzmann aus dem Wipptal schwärmt von der Schönheit des Tuxertales wenn er schreibt: „Es ist die Landschaft mit den grünen Wiesen und Weiden, mit
den schimmernden Schneehängen im Winter, mit den Almen und Bergwiesen, mit den Wasserfällen und Bergseen und den Tuxer Hochbergen, die von wallenden Gletschermänteln überkleidet sind.“ Manches von dieser Idylle ist mit der starken Entwicklung des Tourismus und den dafür errichteten Bauten verändert worden. Trotzdem finden sich im Tal auch noch viele alte Bauernhäuser in ihrer bescheidenen Anmut und zahlreiche traumhafte Fleckchen in unberührter Natur.
Die vielen Besucher dieses Tales schätzen jedoch besonders die bestens ausgebauten Aufstiegshilfen für Wanderungen speziell aber für den Wintersport: am Penken, im Rastkogelbiet, am Lämmerbichl, auf die Eggalm und das Hintertuxer Gletschergebiet.
Skigebiet
Veranstaltungen im Tuxertal
Geschichtliches vom Tuxertal
Besitzrechtliche Aufzeichnungen über das Tuxertal finden sich erstmals in einer Urkunde Kaiser Arnulfs aus dem Jahre 899, in der dieses Gebiet dem Erzbistum Salzburg zugesprochen wurde. Das Gebiet wurde schon lange zuvor begangen, was archäologische Funde einer Kupfernadel und einer römischen Münze belegen, aber es fand keine Besiedelung statt. Diese wurde erst im 11./12. Jahrhundert im Rahmen einer „landesweiten“ Siedlungstätigkeit eingeleitet.
Das vordere Tuxertal wurde vom Zillertal aus mit Schwaighöfen (Viehwirtschaft), das hintere aber über das Tuxerjoch vom Wipptal aus besiedelt. Aus dieser Zeit haben sich einige Paar- und Haufenhöfe erhalten. Das Tuxertal bildete das „Gerichtl in der Wildentux“, welches den Herrn von Trautson, die ihren Sitz in Matrei am Brenner hatten, zum Lehen gegeben wurde. Die Verbindung mit dem Wipptal ging so weit, dass 1438 das Gericht im Tal aufgelöst wurde und dem Gericht Matrei, in späterer Folge Steinach, unterstellt wurde.
Später gingen die niedere Gerichtsbarkeit auf das Gericht Zell über, die Blutgerichtsbarkeit blieb jedoch bei Steinach. Erst 1838 wurden Lanersbach in Tux und Lämperbichl zur Gemeinde Tux vereinigt. Hintertux blieb bei der Gemeinde Schmirrn und wurde erst 1928 Teil von Tux. Die Hauptwirtschaftszweige im Tuxertal waren von alters her die Almwirtschaft und die Jagd.
Daneben blühte gerade in diesem Tal die Wilderei dermaßen, dass sich Kaiser Maximilian gezwungen sah, die Frauen im Tal zu bezahlen, dass sie ihre Männer von der Wilderei abhalten sollten. Dies brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. 1921 wurde ein Magnesitbergwerk in 1700 Metern Höhe errichtet. Weiters findet sich im Tuxertal die höchstgelegene Thermalquelle Europas (22°C). Kirchengeschichte: Ursprünglich gehörte das Tuxertal zur Mutterpfarre Mauern bei Steinach.
Die Toten mussten über das Tuxerjoch zum Friedhof gebracht werden und die Neugeborenen zur Taufe. Im 15. Jahrhundert gingen immer mehr pfarrliche Rechte auf die Pfarre Hippach über. 1517 wurde Tux zur Kaplanei, 1762 zur Kuratie und 1891 zur Pfarre erhoben. Kirche zum Hl. Thomas: Dieses Gotteshaus wurde 1465 in Lanersbach errichtet. Von der einstmals gotischen Kirche ist nur der Turm erhalten. 1686 wurde ein neues Kirchenschiff erbaut, welches 1739 barockisiert wurde.
Bau der Tuxerstraße
Bis ins 20. Jhdt. gab es keinen Fahrweg nach Tux und so mussten die Güter des täglichen Bedarfs aber auch die Post von Mayrhofen geholt werden. Bötinnen versahen diesen „tragenden“ Dienst oft über Jahre und Jahrzehnte und verloren auf dem alten Saumweg sicher so manchen Schweißtropfen.
Mit der Zunahme des Fremdenverkehrs gegen Ende des 19. Jhdts. stieg der Bedarf an besser ausgebauten Verkehrswegen. Deshalb verabschiedete die Regierung ein umfangreiches Straßenbauprogramm. So wurde auch die Straße durch das Zillertal verbessert, aber für die Verkehrswege in die Seitentäler reichten die finanziellen Mittel noch nicht.
Trotzdem gab es zahlreiche Überlegungen und Zusammenkünfte wegen der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Ausbaues vom Tuxer Saumweg.
1911 wurde schließlich doch mit dem Bau begonnen. Trotz einiger Schwierigkeiten durch schon vorher befürchtete Hangrutschungen ober- und unterhalb der Straße ging der Bau recht zügig voran. Auch neue Brücken wurden errichtet. Am meisten Anerkennung fand die schöne Steinbrücke in Rosengarten.
Laut Tuxer Chronik war die Straße dann wider Erwarten schon im Sommer 1913 mit Ross und Wagen befahrbar. Während der Saison sollte ein Stellwagen sogar zweimal täglich den Weg von Tux nach Mayrhofen und zurück nehmen.
In den 20er Jahren wurde schließlich die Möglichkeit für den Automobilverkehrs geschaffen. Im Mai 1927 erwarb die Gemeinde Tux drei Automobile und schon bald hieß es: „Alle drei besetzt, kein Platz mehr!“ Um 1932 konnte endlich auch Hintertux mit dem Linienbus erreicht werden.
Heute bietet die Straße ins Tuxertal auch für den Individualverkehr Sommer wie Winter beste Bedingungen.
Häufig gestellte Fragen zu Tuxertal
Wie hoch liegt Tux?
Das Zentrum von Tux liegt auf 1.281 m Höhe.weitere Infos...
Wo liegt das Tuxertal?
Das Tuxertal liegt in Österreich, im Bundesland Tirol, und ist ein Seitental im Zillertal. Westlich von Mayrhofen beginnend mit der Ortschaft Finkenberg. weitere Infos...
Welche Orte liegen im Tuxertal?
Beginnend mit der Ortschaft Finkenberg führt die Strasse durch Vorderlanersbach, Tux, Juns, Madseit bis nach Hintertux. weitere Infos...
Was ist das Tuxer Rind?
Bekannt auch als Tuxer-Zillertaler Rind und ist eine Hausrindrasse. Erkennungsmerkmal ist ein schwarzes oder dunkles rotbraunes Haarkleid.weitere Infos...
Wo endet das Tuxertal?
Am Hintertuxer Gletscher. Das Tuxertal bietet somit die einzige PKW Zufahrt zur Hintertuxer Gletscherbahn.weitere Infos...