Marc Pircher im Interview
Die Musik wurde ihm wohl in die Wiege gelegt! Schon von Kindesbeinen an begleitete sie Marc Pircher bis hin zum ersten Live-Fernsehauftritt mit 14 Jahren und dem derzeitigen Höhepunkt seiner Karriereleiter, dem Sieg im Grand Prix der Volksmusik und der Moderation verschiedener Eurovisionssendungen der Volksmusik.
Was kannst du von den Anfängen deiner Musikerkarriere erzählen?
Mein Papa hat schon die steirische Harmonika gespielt, allerdings nur für den Hausgebrauch. Das hat mich schon als kleiner Bub fasziniert. Mit Freude gab er seine Lieder an mich weiter. Danach meldete er mich bei der Musikschule an. Ich war dort der erste Schüler mit einer „Steirischen Harmonika“. Die ersten Jahre war Neuner Lois mein Lehrer, welcher später mit Lachgas Karriere machte. Danach gab Sepp Gandler sein Können an mich weiter. Bald schon folgten die ersten Auftritte bei Gästeehrungen und Tanzabenden. Als mir das Spielen alleine nicht mehr genügte, begann ich auch zu singen. Schon damals trat ich mit meinem bürgerlichen Namen Marc Pircher auf und habe mir auch bis heute keinen Künstlernamen zugelegt.
War für dich schon als Kind klar, dass du eine musikalische Karriere starten wirst?
Nein, eigentlich wollte ich immer Sportler werden. Langlaufen war meine Leidenschaft, doch aus mehreren Gründen blieb mir der Traum von einer Sportlerkarriere verwehrt. Ein Schlüsselerlebnis war mein erster TV-Auftritt nach der Hauptschule und die gleichzeitige Ablehnung einer Aufnahme im Skigymnasium Stams. Dazu sei vermerkt, dass einige Leute aufgenommen wurden, welche ich zuvor bei verschiedenen Rennen in Schach gehalten hatte. Damals habe ich das zwar nicht verstanden, aber heute bin ich froh, dass es so gekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich endgültig für die Musik.
Wie bist du zum Moderieren gekommen? Wolltest du das schon immer machen?
Ich habe bei meinen Auftritten die Lieder immer selbst angesagt und ein paar Geschichten bzw. Witze erzählt. Durch einen glücklichen Zufall kam ich zum Fernsehen und moderierte meine erste Sendung auf TW1. Das war sozusagen meine Lernphase. Danach folgte ein Anruf vom ORF und alles nahm seinen Lauf. Ich moderiere jedoch nur in Verbindung mit meiner Musik – das heißt, in jeder Sendung, die ich moderiere, gibt es auch Musik von mir zu hören.
Hörst du privat nur Volksmusik, oder gibt es auch andere Künstler bzw. Musikrichtungen, die dich interessieren?
Privat höre ich jegliche Art von Musik. Bon Jovi bzw. Metallica haben mir z.B. immer schon gut gefallen, aber immer nur am Rande. Das Volkstümliche hat mich von jeher am meisten inter-essiert. Ich höre die Musik anderer Gruppen und Interpreten nicht nur, um zu vergleichen, sondern weil sie mir einfach gefällt. Schon als kleiner Bub war ich ein großer Fan der Schürzenjäger und der Zellberg Buam.
Gefällt dir der Sommer oder der Winter besser im Zillertal?
Mir gefallen beide sehr gut. Ich bin ziemlich viel unterwegs und sehe deshalb meine Heimat oft mit „touristischen“ Augen – wie schön wir es im Zillertal haben. Gerade heute war ich wieder auf dem Berg, um unser Naturparadies hautnah zu erleben. Ich glaube, wenn man dies nicht jeden Tag vor der Tür hat, weiß man es noch mehr zu schätzen. Um auch Gästen die Schönheit unseres Tales näher zu bringen, arbeite ich mit dem TVB Mayrhofen zusammen. Obwohl ich aus Ried stamme, fanden meine Auftritte schon von jeher größtenteils in Mayrhofen statt. Die Idee dazu hatte damals Hermann Thaler (ehemaliger TVB-Chef). Volksmusik und Tourismus passen für mich sehr gut zusammen, deshalb habe ich mich auch über das Angebot sehr gefreut.
Woher nimmst du die Kraft für deine langen Arbeitstage?
Die Kraft hat man nur, wenn man sich immer wieder eine kurze Auszeit nimmt. Das kann ich zum Glück sehr gut. Lieber mache ich öfter kurze Pausen als 14 Tage Urlaub. Ein Tag mit meinem Sohn und der Familie gibt mir sehr viel Kraft.
Wie entstehen deine Songs?
Ich schreibe unterwegs, aber auch zuhause. Interessanterweise habe ich in Verbindung mit Stress immer die besten Ideen. Mich in Ruhe hinzusetzen, um einen Song zu kreieren, scheint mir unmöglich.
Dein Lieblingsessen?
Wahnsinnig gerne esse ich die Zillertaler Krapfen, wenn sie nach meinem Geschmack zubereitet sind ( á la Mama oder Tante). Natürlich mag ich auch ein Wiener Schnitzel oder Spaghetti.
Wein oder Bier?
Weder noch. Ich bin absoluter Antialkoholiker und habe noch nie etwas Alkoholisches getrunken. Meine neue Leidenschaft ist Apfelsaft mit Leitungswasser.
Interview | November 2007
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